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Marcial liebt es, auf die Küken aufzupassen.

Marcial und die Liebe zur Natur

Ein Sechsjähriger verlebt seine Freizeit bei den Pflanzen und Tieren im nph-Kinderdorf in Nicaragua und wird dadurch selbstbewusst und fröhlich.

Ungeduldig scharrt Marcial mit den Füßen. Er weiß, er soll das nicht. Aber er ist ungeduldig, und die Hausaufgaben sind fertig. Dann kommt endlich die Erlösung: „Ihr könnt jetzt alle rausgehen. Ich bleibe noch ein bisschen, falls einer mit seinen Aufgaben nicht fertiggeworden ist“, sagt Maria, die Betreuerin.
 
Marcial schnappt sich seine Schulsachen, läuft zum Jungenhaus, wirft die Hefte auf sein Bett und stürmt zu den Hühnern. In der Nacht müssen neue Küken geschlüpft sein, und die will er sich angucken. Schnell ist er am Hühnerstall und sucht die Kleinen. Er sieht sie nicht. Da kommt Diego auf ihn zu.


Marcial liebt es in der Natur zu sein. Dort vergisst er seine schlimmen Erlebnisse aus der Vergangenheit.

Marcial liebt es in der Natur zu sein. Dort vergisst er seine schlimmen Erlebnisse aus der Vergangenheit.

Zwei verwandte Seelen

Marcial mag Diego, diesen großen Jungen, der gerade sein freiwilliges Jahr auf der Farm im nph-Kinderdorf in Nicaragua absolviert. Gemeinsam gehen sie zum Hühnerhaus. Und da sind die Küken. Auf dem Stroh ist ein wildes Gewusel. Alle piepen laut. Vorsichtig heben die beiden die Küken an und legen sie unter die Glucke. Marcial strahlt über das ganze Gesicht. Er fühlt sich so glücklich, hier auf der Farm zusammen mit seinem großen Freund.
 
Die beiden verbindet aber nicht nur die Liebe zu den Tieren. Ihre ersten Lebensjahre waren gekennzeichnet von Verlust, Gewalt und Hunger. Diegos Eltern verließen ihren kleinen Jungen. Er lebte anschließend bei Familienmitgliedern, die ihn schrecklich misshandelten. Das Sozialamt griff ein und brachte ihn zu nph. Marcials erste Jahre waren auch nicht glücklich. Nachdem der Vater gestorben war, hatte die Mutter versucht, die Kinder durchzubringen, aber das Geld reichte nie fürs Essen.

 Marcial mit seiner Betreuerin Darling und einem Cousin. Die Liebe und Geborgenheit im Kinderdorf hilft, Wunden zu heilen.

Marcial mit seiner Betreuerin Darling und einem Cousin. Die Liebe und Geborgenheit im Kinderdorf hilft, Wunden zu heilen.

Sieht man den beiden heute zu, wie sie liebevoll mit den Tieren umgehen oder im Garten arbeiten, sind die traumatischen Erfahrungen wie weggefegt. Die Liebe und Geborgenheit in der neuen Familie und das gemeinsame Erleben in der Natur, heilt Wunden. „Ich freue mich, wenn ich auf dem Feld arbeiten kann oder die Tiere füttere. Aber das Beste ist, dass ich mit Diego arbeiten kann“, erzählt Marcial. Diego gibt das Gute, was er im Kinderdorf erfahren hat an den kleinen Marcial weiter.

Gesunde Ernährung durch Selbstversorgung

Viele Kinder, die zu nph nicaragua kommen, haben Mangelerkrankungen. Marcial hatte einen starken Eiweißmangel. Bei ihm wurden Wachstumsstörungen und Muskelschwäche diagnostiziert. Durch eine spezielle Kost ist er heute gesund. Im Kinderdorf achten die Verantwortlichen darauf, dass alle gesunde und möglichst selbstproduzierte Lebensmittel essen.
 
Neben Hühnern, Fischen und Schweinen, gibt es Milchkühe auf der Farm. Frische Milch wird getrunken oder zu Käse verarbeitet. Außerdem werden Getreide, Obst und Gemüse angebaut. Etwa 20 Prozent aller notwendigen Nahrungsmittel stellt das Kinderdorf selbst her. Ziel ist es, die Selbstversorgung weiter auszubauen, um möglichst alle Lebensmittel im Kinderdorf zu produzieren.

 Zwei, die sich gut verstehen. Diego und der sechsjährige Marcial naschen von den reifen Tomaten.

Zwei, die sich gut verstehen. Diego und der sechsjährige Marcial naschen von den reifen Tomaten.

Lernen für die Zukunft

Die landwirtschaftlichen Programme sind aber nicht nur zur Selbstversorgung da. Die Kinder lernen durch ihre altersgerechte Mitarbeit auf den Feldern oder im Gemüsegarten, wo die Nahrung herkommt. „Ich sehe das Essen wachsen, bevor ich es esse“, sagt Marcial mit einem Lächeln. „Es schmeckt viel besser. Und ich weiß, wie viel man tun muss, bis die Tomaten reif sind.“
 
Durch seine praktische Mithilfe bei den Tieren und auf dem Feld hat Marcial viel gelernt, was er außerhalb des Kinderdorfes gleich anwenden konnte. Zu Weihnachten besuchte er seine Mutter. „Ich half meiner Mama Bananen und Karotten zu pflanzen. Und ich habe die Kühe und Schweine, die rumliefen, gefüttert. Sie essen Wegerich und alte Karotten“, sagt der Sechsjährige stolz.

 Marcial im Kürbisfeld. Er weiß, woher seine Lebensmittel kommen und wie viel Arbeit notwendig ist, damit sie gut wachsen.

Marcial im Kürbisfeld. Er weiß, woher seine Lebensmittel kommen und wie viel Arbeit notwendig ist, damit sie gut wachsen.

Marcials Liebe zur Natur und den Tieren hat ihn zu einem fröhlichen Jungen werden lassen, der viel für seine Zukunft lernt. Eines Tages wird er der Freiwillige im Kinderdorf sein, der einem kleinen Jungen die Liebe zur Natur weitergibt und dadurch für das Leben stärkt.

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